Liebesgedichte.mobi
Die liebste Stimme
Sterne mit den goldnen Füßchen
Wandeln droben bang und sacht,
Dass sie nicht die Erde wecken,
Die da schläft im Schoß der Nacht.
Horchend stehn die stummen Wälder,
Jedes Blatt ein grünes Ohr,
Und der Berg, wie träumend streckt er
Seinen Schattenarm hervor.
Doch was rief dort? In mein Herze
Dringt der Töne Widerhall,
War es der Geliebten Stimme -
Oder nur die Nachtigall?
Heinrich Heine 1800 - 1856
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