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  Die beiden Engel
  O kennst du, Herz, die beiden Schwerterengel,
  Herabgestiegen aus dem Himmelreich:
  Stillsegnend Freundschaft mit dem Lilienstengel,
  Entzündend Liebe mit dem Rosenzweig?
  Schwarzlockig ist die Liebe, feurig glühend,
  Schön wie der Lenz, der hastig sprossen will;
  Die Freundschaft blond, in sanftern Farben blühend,
  Und wie die Sommernacht so mild und still;
 
  Die Lieb' ein brausend Meer, wo im Gewimmel
  Vieltausendfältig Wog' an Woge schlägt;
  Freundschaft ein tiefer Bergsee, der den Himmel
  Klar widerspiegelnd in den Fluten trägt.
 
  Die Liebe bricht herein wie Wetterblitzen,
  Die Freundschaft kommt wie dämmernd Mondenlicht;
  Die Liebe will erwerben und besitzen,
  Die Freundschaft opfert, die sie fordert nicht.
 
  Doch dreimal selig, dreimal hoch zu preise
  Das Herz, wo beide freundlich eingekehrt,
  Und wo die Glut der Rose nicht dem leisen
  Geheimnisvollen Blühn der Lilie wehrt!
  Emanuel Geibel 1815 - 1884
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