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  Frühlingsgestirn
  Wie flammst du heut so mächtig wieder,
  Als zöge dich zur Erde nieder
  Die Sehnsucht einer ew'gen Macht.
  So herrlich sehn wir dich entbrennen,
  Daß wir dich Stern der Liebe nennen,
  Du hellster in der Frühlingsnacht!
 
  Bist du des Himmels gold'ne Zähre -
  Die über uns und unsere Sphäre
  Ein Engel der Erbarmung weint?
  Sind wohl auf dir die Friedensauen,
  Wo Seelen einst sich wiederschauen
  Nach Leid' und Todesschmerz vereint?
  Hermann Lingg 1820 - 1905
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